Peter Neudert Ehrenzunftmeister

In Würdigung seiner über 40-jährigen besonderen Verdienste um unsere Moorochsenzunft als Zunftrat, stv. Zunftmeister, Zunftmeister und Narr wird unser Peter Neudert  zum Ehrenzunftmeister der Narrenzunft Moorochs ernannt. So lautet die prächtige Urkunde die Neudert aus der Hand von Zunftmeister Uwe Vogelgesang entgegen nimmt. Vogelgesang gibt einige Daten aus dem "Narrenleben" in der Zunft wieder. 1965 in die Zunft eingetreten.  1971 mit 19 Jahren Zunftrat,  1981  Geschäftsführender Vize-Zunftmeister,  1989-2000 Zunftmeister.  Dazwischen Brauchtumsmeister , dann Vizepräsident und weiter zum Präsident der VFON. Die Mitgliederzahl verdoppelte sich in seiner Amtszeit auf über 1100 Mitglieder. Unzählige Veranstaltungen und Aktionen markierten den Weg in der Moorochsenzunft. 150 000 Euro brachten die Spendenaktionen ein, die sozialen Zwecken dienen sollten. Unermüdlicher Kämpfer für eine schöne und saubere Fasnet, der Ausbau und die Stärkung der Hausfasnet, sowie das leider viel zu oft unterschätzte Kulturgut "Fasnet" lagen und liegen Peter Neudert seit über 40 Jahren am Herzen. Einer seiner Leitsätze war:  Fasnet ist Heimat" ´.  Gerührt steht Neudert am Rednerpult während die Gäste minutenlang  applaudieren.

 

Als Geschenk von der Zunft erhält Neudert eine Skulptur vom Schnitzer Heinz Steinacher, mit dem Titel "Scheinheiliger". Passend zum Termin 11.11. hat Steinacher seinen Scheinheiligen als Narr dargestellt. Ein goldener Weinkelch und die Wasserschale, sollte bedeuten Wein trinken und Wasser predigen. Die gebeugte Haltung und die anonyme Gestalt im Sockel bedeute nach oben buckeln und nach unten treten. Der Heiligenschein  und der haarige Teufelsarm bedürfen keiner Erklärung. Die ganze "Scheinheiligkeit" als Narr zu gestalten, passte einfach zum Datum. Allerdings solle das nicht bedeuten dass Neudert ein Scheinheiliger sei, denn ein Hofnarr habe eine gewisse Narrenfreiheit und könne tun und sagen was er wolle.  Nur das harmonische Zusammenspiel, so Neudert, zwischen der Zunft, den Buchauer Bürgern und dem Zunftrat habe ihm das erreichte in den vielen Jahren ermöglicht. Andere Meinungen, seien keine Differenzen gewesen, sondern konstruktive Zusammenarbeit, und gerade diese schweißten eine Gemeinschaft wie die Narrenzunft Moorochs zusammen. Ihm sei immer wichtig gewesen  die Heimat nach außen sauber und ordentlich zu präsentieren. Lang war die anschließende Reihe von Gratulanten, bevor dann die begehrten schwäbischen Krautnudeln serviert wurden.

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Narren eröffnen die Vorsaison mit dem traditionellen Krautnudelnessen

Mit dem traditionellen Krautnudelnessen begann auch in Bad Buchau am 11.11. exakt um 11 Uhr 11 die fünfte Jahreszeit. Die Narrenzunft Moorochs hatte ins Kurzentrum eingeladen und viele Gäste hatten die Einladung, da Sonntag war, angenommen.
Mit einigen Ausnahmen waren die meisten Besucher „normale“ Freunde, Mitglieder und Gönner der Zunft.Sonntags haben hochkarätige Politiker meistens frei, und pflegen die Familie. Aber dennoch konnte Zunftmeister Uwe Vogelgesang den extra aus Berlin angereisten Bundestagsabgeordneten Josef Rief unter der Gästeschar ausmachen.
Die zunfteigenen Schalmeien begleiteten die Zunftoberen pünktlich um 11.11 Uhr ins Foyer des Kurzentrums, und sorgten gleich mit einigen flotten Stücken, darunter auch das Moorochsenlied, für ausgelassene Stimmung unter den Gästen.

Zunftmeister Vogelgesang begrüßte die Gäste stilecht in Reimen, legte aber Wert darauf, dass dies keine Fasnetsveranstaltung sei, höchstens der Auftakt zur Fasnetsvorsaison. Aber die Gästeschar ist überwiegend auf Fasnet eingestellt, was aber auch angesichts der Schalmeien und Saaldekoration nicht schwerfällt, und die Moorochsenhymne wird ja nicht an Weihnachten, sondern eben in der Fasnet angestimmt. Bürgermeister Peter Diesch eröffnete den Reigen der „Büttenreden“.
Eigentlich wollte er in Reimen reden, aber da ihm nichts eingefallen sei, wolle er halt „ungereimtes“ zu Gehör bringen. Hart ging er ins Gericht mit der neuen Landesregierung, aber vorsichtshalber rät er jedes seiner Worte in Zweifel zu ziehen,
denn Politiker welche die Wahrheit sagen, würden sicher nicht mehr gewählt werden. Die Naturschutzbehörden, am Federsee überdurchschnittlich gut vertreten, wollen sowieso alles unter Naturschutz stellen, auch die Weller, die Ochsen
und die Seerosen sowieso, aber das wäre wohl das kleinere Übel. In fast die gleiche Kerbe schlug dann der Geschäftsführer und Hausherr der Federseeklinik, Walter Hummler.
In seiner Eigenschaft als Landregmin-Präsident (in einer Person als Landrat, egierungs- und Ministerpräsident) ausgestattet mit voller Macht in allen Belangen. Alle Städte und Kommunen hätten sich mit ihm arrangiert, nur die Buchauer Eingeborenen“ würden an allem rummeckern, und immer mehr wollen. Darum werde Buchau nun platt gemacht. Die Schmarotzer vom See sollen doch mit der Fähre nach Oggelshausen schippern, als ständig über die Straße zu meckern. Auch ein Grund Buchau platt zu machen. Das Federseegebiet müsse wieder komplett vernässt werden, nur Buchau mittendrin störe dabei. Mit ein Grund Buchau platt zu machen. Wohl in Anspielung auf das Problem mit der Genehmigung für geplante Parkplätze: Ein Parkplatz mitten auf einer wertvollen Wiese, undenkbar für den „Landregmin“. Nach so viel Spitzfindigkeit Hummlers hatte es Nachredner Josef Rief nicht ganz einfach, deshalb sang er in höchsten Tönen das Liedchen vom „Verlorenen Herzen in Buchau“, der Beifall war Lohn genug für den Abgeordneten. Weitere Redebeiträge folgten von Ehrenzunftmeister Otto Kirchenbaur und vom Vize der VFON Gerhard Fetscher, der auch den Präsident der VFON Reinhard Siegle zum Fest mitbrachte. Bürgermeister Wolfgang Wörner aus Dürmentingen nutze die Gunst der Stunde zur Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an einen Dreiviertelnarren.