Konvent Blaustein

Am vergangenen Samstag 10.05.2014 fand in der Blautalhalle in Blaustein der diesjährige Konvent der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON) statt. Auf dem Programm standen außer den normalen Regularien die Neuwahl des kompletten Präsidiums, der Jugendvertreterin und des Brauchtumsbeirates.

Die Delegierten der Zünfte trafen sich mit Partnern vorab zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen. Gegen 16:00 Uhr eröffnete Rainer Micheler der Zunftmeister der Blausteiner Katzenstrecker die Versammlung und überreichte aus dem Erlös des Ringtreffens einer Vertreterin der Südwestpresse Ulm einen Scheck im Werte von 3333 Euro als Spende zur „Aktion 100.000 und Ulmer helft“ .

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Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Kayser und Präsident Reinhard Siegle verließen die Partner die Halle um beim Partnerprogramm die Gemeinde Blaustein näher kennen zu lernen.


In seinem Jahresbericht ging Präsident Siegle auf die vergangene Fasnet ein und bemerkte, dass die Zünfte der VFON die Vielfältigkeit der Fasnet im ihrem gesamten Verbandsgebiet repräsentieren. Besonders erwähnte er die bestens organisierte und von närrischem Frohsinn geprägte originäre Schwäbisch- alemannische Fasnet, wie man sie beim Ringtreffen in Blaustein erleben konnte. Er berichtete über seine Aktivitäten im Laufe des vergangenen Jahres und über seine Kontakte zu auswärtigen Vereinigungen bei denen er feststellte, dass dem Verband große Wertschätzung entgegengebracht wird. Er interpretiert dies so, dass die Vereinigung mit ihrer Philosophie und ihren Vorstellungen einer sauberen Fasnet auf dem richtigen Weg ist. Er appellierte, diesen Weg unbeirrt weiter gemeinsam zu beschreiten um auch künftig noch viel Spaß an unserer Fasnet zu haben.

Die Fasnet sei eine Kultur, die aus dem oberschwäbischen nicht mehr wegzudenken sein. In diesem Zusammenhang macht auch der Antrag zur Aufnahme der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet in das UNESCO Weltkulturerbe großen Sinn. Die Anerkennung als immaterielles Kulturgut soll die Stellung der Fasnet im gesellschaftlichen und politischen Geschehen stärken, sie soll die Fasnet ins Bewusstsein derer rufen, die mit der Fasnet nichts oder wenig am Hut haben, vor allem auf politischer Ebene. Er bemängelt, dass unaufhörlich von der Stärkung des Ehrenamts gesprochen wird; doch wenn man genauer hinhört ist vor allem von Musik, Sport und anderem die Rede. Er hofft durch diesen Antrag die Fasnet besser positionieren zu können, da sie dringend Unterstützung von höherer Stelle benötigte. Denn eine zunehmende Flutwelle von Auflagen, Anforderungen und sonstigen Gängelungen verdirbt mehr und mehr den Spaß an der Fasnet

Er betont, dass die VFON weiterhin ihren Beitrag zur Brauchtumskultur leisten wird dass ihre Fasnet auch künftig nicht austauschbar sein wird, und dass sie etwas Einmaliges und Besonderes bleibt.

Er ging auf die in den letzten Jahren intensivierte Jugendarbeit ein, und erwähnte Vieles,was in Kürze noch zu erledigen sein wird. Zum Schluss seiner Rede bedankte er sich bei allendie ihn in den letzten drei Jahren als Präsident unterstützt haben und schloss mit den Worten „Fasnet isch Hoimet“

In den Jahresberichten von Vizepräsident Gerhard Fetscher und Brauchtumsmeister Elmar Herter   wurden in der Hauptsache die besuchten Veranstaltungen beleuchtet. Herter bedankte sich bei dem, den nach 14 Jahren Amtszeit ausscheidenden Brauchtumsbeirat Franz Hermanutz von der Narrenzunft Zwiefalten und überreichte ihm ein Geschenk für dessen langjährige Tätigkeit fürs Brauchtum.

Pressereferent Uwe Seiferth ging in seinem Rechenschaftsbericht auf seine Zusammenarbeit mit der Presse, seine Versuche, zu den Veranstaltungen der Vereinigung entsprechende Berichterstatter einzuladen ein und berichtete, dass er die Zeitungen, die jeweils nicht anwesend waren mit Kurzberichten versorgt.

Die Jugendvertreterin Nadine Wassmer berichtete von den Seminaren zur Jugendarbeit, die sie im Vorjahr besucht hatte und freute sich, dass mittlerweile das Thema Jugendarbeit bei allen Zünften einen wichtigen Stellenwert erhalten hat. Dies zeigt, dass die Jugendverteter zwischenzeitlich gerne auch zu den Empfängen und Ringtreffen eingeladen werden.

Die Wahl des Präsidiums war ein Hauptpunkt dieses Konvents. Die bisherigen Amtsinhaber wurden allesamt in Ihren Ämtern bestätigt, ebenso wie die Jugendvertreterin.

Mit Spannung erwartet wurde die Abstimmung zur Aufnahme der Narrenzunft Spittl-Narren Munderkingen. Die Spittl-Narren waren von 2008 bis 2011 „befreundete Zunft“ und wurden beim Konvent 2011 Gastzunft. Satzungsgemäß muss dann nach 3 Jahren über die Aufnahme als Vollmitglied abgestimmt werden. Mit großer Mehrheit der Delegiertenstimmen wurden die Spittl-Narren aufgenommen und sind damit die 26. Mitgliedszunft der VFON. Das Aufnahmezeremoniell wird nach Weihnachten beim alljährlichen Jahresabschluss, dem Ringlindenmessen in Heudorf am Bussen stattfinden.

In gemütlicher Runde klang der diesjährige Konvent aus.